Die Flora der Kanarischen Insel genauso wie die Flora der Inseln Makronesiens (Kanaren, Kapverden, Madeira, Azoren) hat durch die lange isolierte Existenz auf den Inseln eine eigene Entwicklung durchgemacht, so dass es auf diesen Inseln nun eine Flora gibt, die es sonst nirgends gibt oder geben wird. Der Fachbegriff dafür ist endemische Flora. Diese besondere Entwicklung ist der jahrhundertelangen Abgeschiedenheit auf den Inseln mit ihren besonderen Standortbedingungen und ohne genetischen Austausch zu verdanken.
Inzwischen ist durch den modernen Reise- und Handelsverkehr die Abgeschiedenheit nicht mehr gegeben und so passiert hier auch, was auch z. B. in Deutschland passiert, dass sog. Neubürger einwandern, die dann unter den hiesigen Bedingungen so gut wachsen, dass sie die Einheimischen verdrängen. Was in Deutschland z.b. das Kanadische Berufkraut oder seit neuestem die Beifussambrosie sind, sind hier z.b. das Penisetum, ein Ziergras.
Was den Wildpflanzen passiert, passiert den Kulturpflanzen auch. Durch die Globalisierung der Märkte und damit der Anbaumethoden und damit der Arten, die mit diesen Anbaumethoden höchste Erträge liefern, werden einheimische Kultursorten und- arten verdrängt und gehen so als genetisches Potential unwiderbringlich verloren.
So gibt es nicht nur in Deutschland eine Artenschutz (Biodiversitäts-)diskussion, Genbanken in denen Saatgut alter Landsorten aufbewahrt werden, sondern es gibt dasgleiche auch auf den Kanaren.
So fand ich in diesem Sommer auf Anregung meiner Nachbarn hier zwei Zentren, die sich den Arterhalt der endemischen Flora La Palmas auf die Fahnen geschrieben haben. Die eine der Kulturarten, die andere der Wildarten.
Hier wird jetzt das Zentrum zum Erhalt der Kulturarten vorgestellt. Es hatte den Vorteil, das ich bei meinem Besuch einen jungen, gut ausgebildeten Mitarbeiter traf, der perfekt Englisch sprach und sich die Zeit nahm, mir ihre ganze Arbeit zu zeigen und zu erklären.
Es ist bewundernswert mit welchen einfachen Mitteln hier diese Arbeit geleistet wird. Man muss dabei ja bedenken, dass La Palma eigentlich eine arme Insel ist.
Hier ist der Eingang mit der entsprechenden Ankündigung.
Das ist die Anlage von der Rückseite fotografiert. Rechts die Schattenanlagen zur Kultivierung der Obstbäume davor ein gut abgedeckter Haufen mit Anzuchtsubstrat. Links nahezu nicht im Bild eine Reihe flacher Gebäude in denen ein Arbeitsraum mit PC´s und Internetanbindung ist, ein Raum für Arbeitsgeräte, ein Raum mit Klimaschränken für die Saatgutlagerung, Trockenschrank, Waage, Mikrowelle und alles, was zur sorgfältigen Saatgutvorbereitung nötig ist. Eine Art Gewächshaus mit Tischen, auf denen einerseits Früchte getrocknet werden können aber auch Jungpflanzen angezogen werden können. Am Ende ein luftiger aber überdachter Raum zur warmen, geschützten Lagerung. Also für alle Anforderungen des Pflanzenmaterials die notwendigen Bedingungen.
Hier ein Blick in das Innere des schattierten Baumanzuchtbereichs. Hier werden die verschiedensten Obstbäume erhalten, wie Feigenarten, Apfelarten, Birnenarten und einige, die ich nicht kannte.
Hier ist das Gewächshaus zum Trocknen der Ernte oder Anzucht von Jungpflanzen . Im Moment werden Paprika getrocknet und hinten eine Art Kalebasse.
In dem luftigen Schuppen entdeckte ich kistenweise Sprossteile von Kakteen. In jeder Kiste eine andere Art. Dass die sich so gut trocken halten, hatte ich auch noch nicht gewusst.
In einem anderen Raum gab es kistenweise gerade geernteten Knoblauch, der schon gereinigt und getrocknet war und bereit wieder gepflanzt zu werden. In jeder Kiste eine andere Art, kaum vorstellbar die Vielfalt.
Hier ist das Herzstück für die Aufbewahrung des Saatgutes. Eine Klimakammer mit regulierbaren Klimabedingungen. Sie halten das Saatgut bei 4 ° C, da sie es nicht soweit heruntertrocknen können, um es bei kälteren Temperaturen aufbewahren zu können. In einer zweiten Klimakammer waren Kartoffeln gelagert. Dort waren die Temperaturen den Kartoffeln angepasst etwas wärmer. Solche niedlichen Kartoffeln hatte ich noch nie gesehen, rote Schale jede Knolle einen knappen Durchmesser von ca 2 cm. Es war nicht unsere Speisekartoffel (Solanum tuberosum ssp. tuberosum) sondern Solanum tuberosum ssp. andigena.
Und hier unten in dem Saatgutlagerraum der Surplus, also Weizensaatgut, welches das Zentrum nicht selber brauchte, sondern welches quasi übrig war.
Was man noch sieht rechts unten die Flaschen mit den blauen Verschlüssen, das sind die hier üblichen Wasserflaschen mit 5 l einheimischem Wasser, welche nach Verbrauch des Wassers für alles andere auch gut geeignet sind.
Hier ist am Ende der Anlage noch eine Freifläche, auf der man hinten schon die abgeräumten Felder sieht und vorne noch alles wächst.
Das Zentrum erhält die Arten also hautpsächlich durch Anbau auf eigenen Flächen, die in verschiedenen Höhenlagen verstreut liegen. Sie haben nur 4 Mitarbeiter für alle Arbeit. Sie tauschen Arten mit den anderen makronesischen Inseln und Informationen mit internationalen Universitäten und Gesellschaften, so dass sie z. B. auch DNA Analysen ihrer Arten bekommen können. Da es bei dem Anbau und der Anzucht ab und an einen Überschuss an Ertrag oder angewachsenen Jungpflanzen gibt, gibt das Zentrum diesen Überschuss an Landwirte und Gärtner ab, notiert, wer was bekommt und der Empfänger unterschreibt, dass das Zentrum bei ihm wieder holen kann, wenn es nötig sein sollte. Also in kleinem Massstab ein Erhalt on farm.
Was man noch sieht rechts unten die Flaschen mit den blauen Verschlüssen, das sind die hier üblichen Wasserflaschen mit 5 l einheimischem Wasser, welche nach Verbrauch des Wassers für alles andere auch gut geeignet sind.
Hier ist am Ende der Anlage noch eine Freifläche, auf der man hinten schon die abgeräumten Felder sieht und vorne noch alles wächst.
Das Zentrum erhält die Arten also hautpsächlich durch Anbau auf eigenen Flächen, die in verschiedenen Höhenlagen verstreut liegen. Sie haben nur 4 Mitarbeiter für alle Arbeit. Sie tauschen Arten mit den anderen makronesischen Inseln und Informationen mit internationalen Universitäten und Gesellschaften, so dass sie z. B. auch DNA Analysen ihrer Arten bekommen können. Da es bei dem Anbau und der Anzucht ab und an einen Überschuss an Ertrag oder angewachsenen Jungpflanzen gibt, gibt das Zentrum diesen Überschuss an Landwirte und Gärtner ab, notiert, wer was bekommt und der Empfänger unterschreibt, dass das Zentrum bei ihm wieder holen kann, wenn es nötig sein sollte. Also in kleinem Massstab ein Erhalt on farm.