27 April 2011

5. Vortrag der Summer-School

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Am 25. 4. Ostermontag, der hier auf der Insel aber ein ganz normale Werktag ist, fand der 5. und letzte Vortrag im Rahmen der Bayreuther Summer-School statt. Er wurde gehalten von Dr. Ingo J. Hahn von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und befasste sich mit:

"Island endemics and reproduction: Importance of nest attributes in the conservation of birds of the Juan Fernandez Archipelago, Chile"

Die Zusammenfassung befindet sich hier und der Referent verteilte einige Kopien seines Papers.

Seine Untersuchungen hat er auf den Inseln des Juan Fernandez Archipels vor Chile durchgeführt. Geschichte, Namen und Inseln finden sich hier bei Wikipedia. Ein der Inseln wurde in Robinson Crusoe Insel umbenannt. Ähnlichkeiten mit den Kanaren sind der vulkanische Ursprung, die  Vielfalt der Flora und Fauna mit endemischen und eingewanderten Arten und sie sind inzwischen auch ein Biosphärenreservat.

Den Referenten interessierte der Einfluss der Isolation auf Organismen und auf das Nestverhalten der Vögel. Er bildete sich vor Beginn der Untersuchung zwei Hypothesen, die geprüft werden sollten, da im Erfolgs- wie auch nicht Erfolgsfall die Resultate  auf jeden Fall aber die Methoden auf andere vergleichbare Inseln evtl. übertragbar sind. Er untersuchte endemische  Vogelarten während deren Brutzeit in mehreren Jahren hintereinander. Als Vergleichskriterium nahm er den Nestbau der Vögel (Nestökologie)und zwar  die Steilheit des Geländes, in dem die Nester gefunden wurden, den Nestschutzt (wo war das Nest gebaut) die Höhe in der das Nest angebracht war,das Nestmaterial, welches und Vielfalt, die Vegetationshöhe, Pflanzenbe-deckung und Artenreichtum.
Jedes Nest endemischer Vögel, auf das sie stiessen, wurde nach diesen Kriterien untersucht und beschrieben. Die Methode der Nestauswahl war natürlich deutlich komplexer, da die Ergebnisse aus den Jahren vergleichbar sein und ausserdem Aussagen über die Habitate möglich sein sollten.
In dem Vortrag stellte er dann die untersuchten Vögel  vor mit Nest, Gelege und Besonderheiten.

Es schloss sich eine lebhafte Diskussion an und am Ende gab es noch eine Powerpoint Präsentation mit dem Titel: "Alles was fliegt auf La Palma", damit die Studierenden, die sich bei ihren Feldstudien ausschliesslich mit Pflanzen beschäftigt hatten,das, was ihnen evtl. in der Luft aufgefallen war, noch einordnen konnten.
Der Referent hatte die "Flugobjekte" während eines La Palma Urlaubs aufgenommen. Ein Teil der Bilder waren Vogel - Such - Bilder.

Interessant war noch der Aspekt der Ziegen und Kaninchen als Habitatzerstörer sprich, die fressen so radikal, das für Vögel und andere kein wirklicher Lebensraum mit allen Anforderungen übrig bleibt. Im Juan Fernandez Archipel hatte der entdeckende Portugiese die ersten Ziegen damals hinterlassen, deren man heute nicht durch eine Reduktion sondern nur durch vollständige Ausrottung Herr wird. Ein Programm zur Reduktion hatte die Population halbiert. Nach Ende des Programmes hat sie sich aber zügig wieder erholt.
Vergleichbares kann man über die Kaninchen auf La Palma sagen, nur das hier die Menschen, die gerne jagen, diese in der Natur erhalten möchten.

Die Studentengruppe hat dann gestern noch eine Exkursion durchgeführt bei der die einzelnen Projektstationen angefahren wurden und dort die Probleme angesprochen werden sollten, um evtl. noch Hilfestellung aus der ganzen Gruppe zu bekommen. Heute vormittag sollten alle Gruppen die weitere Arbeit planen, da natürlich nach Rückkunft und Start in das Semester jeder wieder seinen eigenen Interessen nach geht. Danach sind sie heute abgeflogen und sollen dieses Projekt bis Ende Mai incl. Hausarbeit und Präsentation abgeschlossen haben.
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