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(Quelle: http://www.miplayadelascanteras.com/n_items.asp?id=8216&s=2&txt=reportajes&m=1)
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Mit Calima wird auf den Kanaren eine Wetterlage bezeichnet, bei der der Wind aus Ost bis Südost kommt und Hitze und Saharastaub mit sich bringt. (2,3,4,5,8).
Calima stellt sich meist auf der Vorderseite eines kräftigen Tiefs, das südlich der Azoren liegt, ein.
Wetterlage (Quelle: 8)
Er löst den Nordost Passat ab (8).
Also eigentlich ist, aus welchen Gründen auch immer, das Azorenhoch ausgewandert z. B. Richtung europäisches Festland. Dadurch kann bei den Azoren dann ein Tief Platz greifen und gleichzeitig mit dem abgewanderten Hoch hört der Nordost Passat auf. Damit kann der
Antipassat greifen, sprich absinken und so die heisse, trockene und sanderfüllte afrikanische Luft auf die Kanaren transportieren.
(Quelle: 4)
Saharadust Plume
Calima of February 26 th 2000
(http://webast.ast.obs-mip.fr/people/paletou/Themis/Galerie/)
Manchmal weht der Calima auch an der Südseite von Hochdruckgebieten über der Sahara (3,8).
Meist kündigt sich der Calima 1-2 Tage vorher an (2,3,8) und dauert in der Regel auch nur 4-5 Tage (der letzte jetzt hat allerdings 14 Tage gedauert). Normalerweise kommt er je nach Quelle Juni (3,4) bis September(3) oder Oktober(4).
Ich habe ihn bisher fast regelmässig im Sommer Ende Juli/August aber auch schon im März oder über Weihnachten erlebt.
Seine Kennzeichen sind, dass die Temperatur z. B. abends statt herunter hoch geht z. T. um bis zu 10°C innerhalb weniger Stunden. Der Wind hat dann meist schon auf Süd-Ost gedreht und kann bis zu Sturmstärke erreichen. Die Sonne ist hinter einer rötlichen Dunstwand (Saharastaub) verschwunden. Die relative Luftfeuchte verabschiedet sich in nichtmessbare Bereiche. Je höher über dem Meer man sich befindet, desto heisser wird es. Im Sommer können Temperaturen bei Calima bis zu 40°C am Tage erreichen und gehen dann unter Umständen nicht unter 30°C in der Nacht herunter. Im Winter oder Frühjahr liegen sie in der Regel zwischen 20°C und 30°C.
Es gibt dabei auch interessante Phänomene wie z. B. das einmal heisser Wind von oben kommt und dann wieder eine kühle Brise von unten, wenn man gerade an der Luftgrenzschicht sitzt. Bei der kühlen Brise reisst man alle Türen und Fenster auf, um sie 5 Minuten später beim nächsten Hitzestoss zu schliessen.
Da durch den Wüstenwind alles ausgetrocknet wird, steigt die Waldbrandgefahr (siehe Feuer auf La Palma vor einer Woche).
Bei dem letzten Calima hier war im Gegensatz zu dem vom Sommer 2007 untypisch, dass auf der Ostseite der Insel der Wind weiterhin aus Nord-Ost kam, wenn auch ohne die üblichen Passatwolken. Während Bekannte auf der Westseite allerdings an einem Standort , der höher als 500 m über dem Meeresspiegel liegt, auf Sand knirschten, war hier auf der Ostseite (240 m ü. NN) von dem typischen Saharasand nichts zu merken. Nur der Horizont war etwas dunstiger als sonst bei schönem Wetter. Während sich die Temperaturen auf der Westseite zwischen 30°C und 40 °C bewegten, stiegen sie hier auf der Ostseite erst gegen Calimaende für 2 Tage auf 35 °C am Tag. 2007 stiegen sie auch hier auf bis zu 40°C und sanken nachts nicht unter 30°C.
Interessant ist vielleicht auch noch, das uralte Saharasandablagerungen, die durch darüber geflossene Lava von Vulkanausbrüchen quasi konserviert wurden, heute verwendet werden, um Aussagen über das Klima der Sahara vor Äonen zu machen (6,7)
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(http://www.canariastelecom.com/personales/elguanche/calima.jpg)
Quellen:1) Ministerio de Medio Ambiente o. J. : Calimatp://www.calima.ws/ (Zugriff 14. 8. 2009)2) NN.o. J. :Calima (Bruma seca)http://www.spanien-bilder.com/lexikon/calima.htm (Zugriff 14. 8. 2009)3)N.N. o. J.: Calimahttp://de.wikipedia.org/wiki/Calima (Zugriff 13. 8. 2009)4)N.N. 21. Januar 2008: Kanaren: Sturm- und Calimawarnung für die Provinzen Santa Cruz und Las Palmas.http://www.islacanaria.net/newsblog/news/archives/2008/01/21/09032257.html(Zugriff 13. 8. 2009) 5) Siggi o.J. :es wird heiss,http://www.ziggy-germany.de/calima.html (Zugriff 14. 8. 2009)6) Suchodoletz, H.; Faust, D.; Zöller, L. 2009: Geomorphological investigations of sediment traps on Lanzarote (Canary Islands) as a key for the interpretation of a palaeoclimate archive off NW Africa, Quaternary International 196, 44-56 7) Suchodoletz, H.; Faust, D.; Zöller, L. 2008: Dating Saharan dust deposits on Lanzarote (Canary Islands) by luminescence dating techniques and their implication for palaeoclimate reconstruction of NW Africa, Geochemistry, Geophysics, and Geosystems,Volume 9, Number 2 8)WetterOnline Meteorologische Dienstleistungen GmbH (Hrsg.)o. J. :Wetterlexikon, alles rund ums Wetter, Calimahttp://www.wetteronline.de/wotexte/redaktion/lexikon/calima.htm (Zugriff 13. 8. 2009)