Eigentlich heißt es immer, hier in dieser Höhe 250 m ü. NN würde bei ausreichend Wasser und Dünger alles sehr schnell wachsen.
Die Insel liegt aber ungefähr auf einer Breite von 30 Grad, d .h die maximale Tageslänge, die erreicht wird, sind im Sommer ungefähr 14 Std. Um diese Jahreszeit allerdings auch schon fast 12 Std.
Da läßt sich folgendes beobachten: Radies Anfang August gesät, sind nach ca. 8 Wochen erntereif. In Deutschland brauchen sie im Sommer maximal 6 Wochen.
Feldsalat im November gesät, ist Ende Januar nach ca. 8 Wochen erntereif. Der ist in Deutschland nicht viel schneller.
Ich habe mich immer gewundert, wie lange hier etwas braucht, bis es von der Saat aufläuft, dann beginnt zu wachsen und irgendwann auch erntefähig ist. Von den Tomaten, die ich im letzten August gesät hatte, konnte die erste Ende November geerntet werden.
Wenn es aber dann einmal soweit ist, das die Pflanzen ins Wachsen kommen, dann hat man länger etwas von ihnen.
Das Radies (siehe Bild) würde in Deutschland diese Grösse und diesen Zustand nicht erreichen,es wäre vorher geschosst (heisst: Stengel- und Blütenbildung). Hier wächst es nahezu ununterbrochen, wenn auch langsam, erreicht seine maximale Grösse, verholzt dann und bricht irgendwann auseinander.
Dem Feldsalat geht es ähnlich. Ich kann von dem im November gesäten Feldsalat immer noch ernten, der käme auch, wie das Radies, nur durch wirkliche Langtagbedingungen (Tageslängen kontinuierlich zunehmend über 14 Std. hinaus) zum Schossen. Allerdings werden die Blätter hier allmählich hart, so dass man das Gefühl hat, auf Gras herumzukauen, sprich Einlagerung bzw Bildung von "Holz" also Zellulosefaser oder auch Rohfaser oder wie die Ernährungsexperten sagen würden: Ballaststoffe.
Die Tomaten dagegen sind die reine Freude, da sie ein unbegrenztes Wachstum haben, bilden sie nun, da sie einmal damit begonnen haben, unablässig neue Blüten, Früchte und daraus reife Tomaten. Hier ist der begrenzende Faktor irgendwann die Länge des Tomatenstockes.