25 November 2008

Dran bleiben ;-) II

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Noch eine "dran bleiben" Ergänzung bevor ich mit den Übungen zu den Tagen der Woche weitermache.

Die erste Erfahrung wird sein, dass man die Kleinigkeit vergisst. Das macht nichts. Man kann jeden Tag neu beginnen. Irgendwann wird einem auffallen, dass man sie kaum noch vergisst.

Wem das nicht reicht, kann sich überlegen, wo es im Laufe eines Tages Gelegenheiten gibt in denen man quasi auf etwas wartet: Schlange stehen in der Post oder an der Kasse oder an der Ampel oder…

Gelegenheiten, bei denen man sich gerne aufregt, dass man stehen und warten muß. Das sind günstige Gelegenheiten, um z. B. Kühlewinds „das dort“ Übung zu machen, man muß sich nicht aufregen, die Wartezeit verstreicht schneller als gedacht und man hat geübt bzw. beim Üben Erfahrungen gesammelt.

Mit der Zeit wird man auf weitere solcher Gelegenheiten aufmerksam und es laufen einem Menschen und Ideen über den Weg, die Anregungen geben.

Bei Steiner steht sinngemäß: jeder Schüler, wird alles daran setzen, um einen Lehrer (Guru) zu finden aber auch jeder Lehrer wird einem Menschen die Hilfe zukommen lassen, die er gerade braucht.

Das Interessante ist, das stimmt. Nur in der Regel stellt man sich unter dem Lehrer (Guru) etwas völlig anderes vor, als einem dann tatsächlich begegnet.

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22 November 2008

Dran bleiben ;-) I

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Eine Erfahrung, die wohl viele Menschen, die Übungen machen wollen, haben, ist, man nimmt sich viel vor, fängt mit Begeisterung an und läßt dann schnell stark nach.

Nach einer Weile packt einen das schlechte Gewissen, man nimmt sich viel vor, beginnt auch mit Vielem gleichzeitig und erlahmt genauso schnell wie beim ersten Mal oder schneller.


Der Haken liegt in der Regel an mehreren Dingen:

Man verwendet den harten Willen (siehe Kühlewindübungen), das funktioniert nie dauerhaft.

Man nimmt sich von vorneherein zu viel vor, anstatt erst einmal mit völlig kleinen Brötchen zu beginnen.

Man erwartet Wunder was, ohne das Üben selbst als Studienobjekt zu verwenden.

Wir sind normalerweise alle willensschwach (sanfter Wille), selbst die sog. Willensbolzen.


Der Rat meines ersten Mentors war: man muß nicht über die Hürde springen, man kann auch drum herum gehen (sanfter statt harter Wille). Also nicht:


ich will jetzt jeden Morgen für eine halbe Stunde

sondern:

ich mach mal, wenn es mir gerade einfällt und bin nicht sauer, wenn ich es vergesse.


Oder ich suche mir eine Kleinigkeit, die ohne Aufwand geht, z. B. morgens beim Fenster öffnen drei Mal tief einatmen (am Wochenende nicht),

oder immer wenn der PC hochfährt und sowieso gewartet wird, sich einmal bewußt an die Nase fassen,

oder mit dem Zeigfinger drei mal auf die Maus tippen oder……


Das Prinzip besteht darin: eine Kleinigkeit, eine solche Situation am Tag, die regelmäßig auftritt und sowieso eine Wartepause verlangt und an Tagen, an denen es diese Situation nicht gibt, lassen. Dazu gehört, diese Kleinigkeit über Jahre hinweg beizubehalten. Das reicht völlig aus. Das ist mehr, als ab und an mit vielen Übungen zu beginnen und diese nach kurzer Zeit wieder zu lassen.

Wer jetzt sagt: ja aber…

der beginne erst einmal mit solch einer Kleinigkeit bis Ostern und dann sprechen wir uns wieder.

17 November 2008

6. Nebenübung, ohne Namen

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Neben den schon aufgeführten 5 Nebenübungen gibt es noch eine sechste. Diese hat keine besondere Bezeichung, da ihr Kern darin besteht, alle anderen Nebenübungen abwechselnd gemeinsam zu üben. Gemeint ist, dass immer zwei und zwei oder zwei und drei oder vier oder alle fünf zusammen geübt werden.

Es sollen einerseits immer mehrere Übungen zusammen geübt werden. Dabei sollen die Übungen abgewechselt werden also z. B. eine Woche lang die ersten zwei Nebenübungen, in der nächsten Woche Übung eins und drei usw.

Es bleibt einem überlassen, ob das Übintervall einen Tag, eine Woche oder einen Monat oder so umfasst.
Es bleibt einem auch überlassen, wie man die Übungen jeweils kombiniert.

Das dahinterliegende Prinzip ist, dass wenn man immer nur eine Übung übt, das zu einer einseitigen Ausbildung gerade dieser Seelenfähigkeit führt. Um dieses zu vermeiden, sollten die Übungen durchgewechselt werden.

Mir selber war diese 6. Nebenübung zu abstrakt, sprich, ich habe das nie systematisch angewendet.
Die Erfahrung zeigt, dass man mit Vergnügen bei den Übungen bleibt, die einem liegen und dort, wo man eigentlich seine Lücken sprich seinen Entwicklungsbedarf hat, da bleiben die Übungen eher ungeübt.
Man bleibt dann so einseitig, wie man sowieso ist.

Erst wenn einen die Übungen also das Durchführen der Übungen quasi als Studienobjekt interessieren, nach dem Motto: was passiert da eigentlich mit mir, kann sich das ändern.
Dann können sie Hilfe zur Selbsterkenntnis werden. Ist man einmal auf dem Zug angekommen, ist in meinen Augen Übroutine egal, da man sich dann auch übungsmässig mit dem beschäftigt, was entwicklungsmässig gerade dran ist.

09 November 2008

Leoniden

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Nachdem ich im August über Sternschnuppen generell und die Perseiden speziell berichtet habe, folgt jetzt ein Bericht über die Leoniden. Die Leoniden sind der Sternschnuppenstrom, der im November zu beobachten ist.


Sternbild Löwe



Der Aktivitätszeitraum der Leoniden liegt vom 9. bis zum 21. November. Dieses Jahr wird das Aktivitätsmaximum in der Nacht vom 17. auf den 18. November genau um 6:00 Uhr MEZ (5:00 UT) erwartet. In diesem Jahr könnte es gegen 1:22 MEZ (0:22 UT) einen zusätzlichen nennenswerten Ausbruch mit bis zu 150 Meteoren pro Stunde geben.


Sein Radiant liegt im Sternbild des Löwen (lat. „leo“ = „der Löwe“), der ihm seinen Namen gegeben hat. Sein Ursprung ist der Komet Tempel-Tuttle, der auf seiner Umlaufbahn um die Sonne zahllose Bruchstücke (Meteoroiden) hinterlässt.



Anblick des Sternenhimmels am 19. November 2006 um 5 Uhr. Blickrichtung Südwesten. Der Radiant (Fluchtpunkt der Sternschnuppen) der Leoniden liegt im Sternbild Löwe.

(Quelle: Brodbeck, R. 2006: http://lexikon.astronomie.info/meteor/leoniden/index.html)

Hier können Auftreten und Maxima der Leoniden von 2001 bis 2010 abgelesen werden.

(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Leoniden)

02 November 2008

5. Nebenübung, die Unbefangene Empfänglichkeit

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In dieser Nebenübung geht es darum, ein immer Lernender zu sein, d.h. alles was einem entgegentritt zum Lernen zu verwenden bzw. offen für alles Neue, Unvorhergesehene zu sein.

Die Übung hat unter anderem zwei Aspekte. Der eine besteht darin, dass wir Neues normalerweise auf der Grundlage unserer bisherigen Erfahrung beurteilen, was dazu führen kann, dass wir eine neue Idee ablehnen. Das kann mit den sog. „Killerphrasen“: das haben wir noch nie so gemacht, das gab’s noch nie, etc.. passieren. Es kann mit der Beurteilung eines Menschen einhergehen (dazu weiß Michael sicher mehr) wie z. B. „dass der Zappelphilipp hochintelligent sein soll, kann nicht sein, der stört doch nur und bringt nie etwas Produktives“.

Es kann auch mit Angst einhergehen, wenn etwas völlig Neues das eigene bislang haltbare Weltbild umstoßen würde: „ Wenn das stimmt, dann hätte ich mich 20 Jahre meines Lebens für das Falsche eingesetzt“. Das ist noch die harmloseste Variante.

Der andere Aspekt ist, dass es sein kann, das man gar nicht merkt, dass man die Welt nur so sehen kann, wie man das gewohnt worden ist. D. h. in dem Fall nimmt man etwas Neues überhaupt nicht wahr.

Hier liegt auch eine Falle für Übende, die durch die Übungen Wahrnehmungen der „höheren Welten“ erlangen wollen. Sofern der Einzelne sich schon eine Vorstellung davon gebildet hat, wie das dann wohl sein wird, kann nichts erfahren werden, da mögliche Erfahrungen durch die vorhandenen Vorstellungen blockiert sind.

Die Übung zielt nun darauf, diese Mechanismen zu durchbrechen. Der erste Schritt dabei ist, wahrzunehmen an welchen Stellen man etwas für unmöglich hält. Der zweite Schritt ist, herauszufinden, warum man etwas für unmöglich hält. Das Schwierigste ist es, die vorhandenen Urteile aufzubrechen.
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