18 März 2009

Bauernregel für die Insel

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Wie ich eben dem ersten Bericht von heute auf "la palma aktuell" entnommen habe, gibt es speziell für die Insel auch Bauernregeln.
Eine davon lautet: "Nach Calima kommt Regen".

Mit Calima wird eine Wetterlage bezeichnet, bei der sich der Wind über Afrika erwärmt bevor er auf die Insel kommt. Die meteorologische Gründe dafür sind unterschiedlicher Natur. Die Auswirkungen jedoch ziemlich einheitlich. Es wird warm, im Winter also jetzt bis Ende 20 Grad, im Sommer kann es bis zu 40 Grad heiss werden. Die relative Luftfeuchte verschwindet in den fast nicht mehr messbaren Bereich. Der Himmel ist dunstig bis gelblich dunstig durch den in der Luft befindlichen Saharasand. Die Sonne ist als Schemen durch den Dunst zu sehen oder dahinter verschwunden. In der Regel dauert Calima etwa 4 Tage.

Aktuell war in der letzten - und auch meiner letzten auf der Insel - Woche Calima. Das kündigte sich am Montag und Dienstag durch eher dunstiges Wetter an. Der Wind kam allerdings aus Nordost (häufig kommt er bei Calima aus Südost, bzw. Windrichtungswechsel auf Südost deutet auf kommenden Calima), war aber von geringer Windstärke. Die Nachttemperaturen lagen bei etwa 20 Grad. Die Tagestemperaturen lagen im Maximum bei etwa 28 Grad. Die Luft war stark dunstig, so dass die Sonne nur teilweise zu sehen war. Die relative Luftfeuchte ging auf etwa 33 % herunter. Das Wetter war so bis zu meinem Abflug am Sonntag.

Aktuell hat es wohl zumindest auf der Westseite geregnet.
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11 März 2009

To whom it may concern

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So sieht ein Stück des Gartens an der Einfahrt jetzt aus.


Es blühen Kalanchoe, Tagetes, Natternkopf und noch so einiges, Wild- und Kulturpflanzen bunt durcheinander.


Es gibt hier für diejenigen, die das interessiert, und für mich quasi als Erinnerung für später einen Überblick über Ergebnisse aus dem Garten. Die Radies sind der Anlass für diesen Beitrag.




Gesät kurz vor Weihnachten 2008 und jetzt war es ihnen dann doch zu kalt, um noch erntefähig zu werden . Bis zum Sommer werden sie verholzt sein.





Die Stangenbohnen: die Saat ist eigene Ernte vom letzten Jahr zu Weihnachten abgenommen, die alten, abgestorbenen Bohnen aus dem Topf und die eigene Saat hinein und siehe, sie tragen Blüten und schon eine Hülse. Aus einem Beet voller Stangenbohnen hätte es jetzt eine ganze Mahlzeitgeben können.


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Die Erbsen, wie die Stangenbohnen, zu Weihnachten die alten abgeräumt, die Saat geerntet und einen Teil wieder ausgesät und siehe, sie tragen Blüten und mehrere Hülsen (eine davon ist auf dem rechten Bild zu sehen). An den Erbsen laben sich aber leider Mengen grüner Spannerraupen (vermutlich Kohlweissling), so dass die Pflanzen immer angefressen aussehen. Ich habe von den paar Pflänzchen mindestens 20 Raupen unterschiedlicher Grösse abgesammelt. Erstaunlicherweise treiben die Pflanzen unten wieder neu aus (ansatzweise im rechten Bild zu erkennen: auf das Bild klicken, um es grösser zu sehen).



Der Feldsalat: Ende September gesät und jetzt erntereif. Das Saatgut hat aber kaum noch Keimfähigkeit.


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Die Tomaten: im August 2008 gesät bildeten sie bis Ende September grüne Früchte. Zu Weihnachten konnte ich rote ernten. Jetzt waren von den Pflanzen nur noch wenige übrig. Das Grün, was man sieht, stammt von Seitentrieben. Die wachsen und haben wieder Blüten. Ich bin gespannt, was davon bis zum Sommer überlebt.

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Kamut (Trademark) oder Pharaonenkorn oder offenbar nicht mehr Triticum turgidum sondern eine Kreuzung aus Triticum durum (Hartweizen) und Triticum polonicum (siehe Wicki). Ein Sommerweizen mit sehr grossen Körnern, die glasig sind, was auf einen hohen Proteingehalt deutet, anspruchslos, nicht durchgezüchtet, angepasst an eher warme, trocken Klimate. Auf reichen Böden bei Mitteleuropäischem Klima bekommt er alle Pilzkrankheiten, die man sich bei Getreide vorstellen kann. Hier zu Weihnachten 2008 gesät und jetzt mitten in der Bestockung.


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Dinkel (Triticum spelta), ein Wintergetreide. Hier als Nachbau der in Deutschland angebauten Sorte `Oberkulmer Rotkorn`, Anfang September gesät. Es war die Frage, ob er bei dem Klima hier überhaupt Ähren bildet (braucht zur Ährenanlage niedrige Temperaturen). Aber der Winter war wohl mit vielen Temperaturnächten knapp über 10 Grad kalt genug. Der Dinkel ist jetzt im sogenannten 1 Knotenstadium (BBCH 31). Ich habe neulich eine Pflanze auseinander genommen und die Ährenanlage entdeckt (ohne Makrophotographie leider nicht darzustellen). D. h. der Dinkel hat jetzt das Stadium erreicht, was er in Mitteleuropa ca. Ende März bis Mitte April erreicht. Er wird also wohl im Juni reifen, so dass ich nur mit Glück im Sommer noch Ährenreste werde sehen können, wenn mir die Vögel nicht alles wegholen.




Japanische Mispel (siehe Bericht unter Pflanzen): sie war aus einem Kern an einem zu engen Platz gewachsen und schon ziemlich gross geworden. Im Sommer 2008 habe ich sie umgepflanzt, die Pfahlwurzel nicht richtig aus der Erde bekommen, so dass die Frage war, ob sie anwächst, oder eingeht. Sie stand den ganzen Sommer mit ihren alten Blättern, zu Weihnachten auch noch. Jetzt ist die Frage beantwortet. Die oben neu ausgetriebenen Blätter zeigen: angewachsen.




Ein Kaffeestrauch (hm Baum oder so) (Cofea arabica) ein wunderbares Geburtstagsgeschenk vor ca. 3 Jahren. Jetzt ist er deutlich im Halbschatten stehend angewachsen und hat auch den Ausfall der Bewässerung im letzten Jahr ( 3 Monate ohne Wasser) problemlos überlebt, obwohl Kaffee eigentlich 1200mm Wasser pro Jahr brauchen soll.

Als letzte Abteilung: Kräuter

Es hat was, kurz vor dem Kochen durch den Garten zu gehen und zu jeder Jahreszeit die Kräuter frisch pflücken zu können.


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Links Blattpetersilie wächst schon seit 4 Jahren ungestört, rechts krause Petersilie hat etwas länger gebraucht, bis sie endlich an verschiedenen Stellen im Garten dauerhaft wächst.

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Links Rosmarin (davon habe ich inzwischen auch einige im Garten verteilt, aber dieser ist der schönste) mit krauser Petersilie und Salbei. Rechts Salbei vor Pelargonie mit Oregano im Hintergrund.

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Links Oregano, der wächst wie Unkraut - inzwischen reisse ich ihn schon wieder heraus - mit Koriander in Gesellschaft (Blatt ganz links im Bild). Der Koriander (einjährig, d.h. er stirbt nach der Blüte ab) scheint sich inzwischen selber zu vermehren. Ich entdecke nur ab und an die Pflanzen. Rechts eine Form von Thymian. Der ist nicht trockenresistent. Zum Glück habe ich inzwischen einige Pflänzchen an verschiedenen Stellen.



Basilikum zu Weihnachten gesät und jetzt nicht zu ernten, halb verhungert (fehlt Stickstoff). Der muss immer noch jedes Mal neu gesät werden. Es gab hat zwar schon blühende Pflanzen und es sah nach Samen aus. Er könne sich das selber vermehren aber gerne vom Koriander abgucken.
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