30 August 2008

Gofio

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Jetzt gibt es einen Bericht zur Ernährung;-)

Um das hier abgebildete Produkt geht es:



Das ist Gofio.

Gofio besteht aus gerösteten und gemahlenen Körnern, ist also eine Art Malzmehl. Es ist das älteste überlieferte Nahrungsmittel der Kanarischen Inseln.

„Das kanarische Gofio findet seine ursprünglichen Wurzeln bei den Ureinwohnern der Kanarischen Inseln, den Guanchen, die möglicherweise von den Berbern abstammen. Sie kamen aus dem afrikanischen Kontinent und brachten neben ihrem Vieh auch Saatgut mit. Auf dem fruchtbaren Boden gedieh die Gerste sehr gut und die Guanchen verwendeten sie als Grundnahrungsmittel Gofio indem sie Mehl aus gerösteten Gerstenkörnern herstellten“(6).

„Die Ureinwohner, die Guanchen, wussten nicht, wie man Öfen zum Brotbacken erbaut – und so entwickelten sie ein anderes Verfahren: Die Getreidekörner wurden geröstet und dann zermahlen“ (7).

„Gofio war einst die eiserne Ration, die jede Familie im Haus bereithielt, um bei Belagerungen, Missernten und Hungersnöten zumindest vom Verhungern verschont zu bleiben. Bis heute ist Gofio eines der Grundnahrungsmittel der kanarischen Bevölkerung“(5).

Heute besteht Gofio aus Mais, Weizen oder anderen Getreidearten, kann auch aus Hülsenfrüchten oder gar Pflanzensamen hergestellt werden (4).

Auf La Gomera gibt es noch eine 100 Jahre alte Gofio Mühle (3).

Bevor die Körner geröstet werden, müssen sie gesiebt werden. Dann werden sie in besagter Mühle unter Beigabe von Meersalz in einem speziellen Röstofen unter beständigem Drehen geröstet und anschliessend in einer Steinmühle zu Mehl vermahlen (3). In kleinen Dörfern, in denen z. B. der Mais von Hand geerntet wird, werden die Körner in grossen Schalen über dem offenen Feuer geröstet und dann zum Mahlen gebracht (2).

Gofio kann man in allen Lebensmittelläden abgepackt erwerben und ausprobieren. Er ist ein staubtrockenes Mehl, das leicht salzig schmeckt. Es hat einen hohen Nährwert und ist schnell zubereitet, weil man nichts mehr backen muss. Der Aufschluss des Getreidekorns ist schon durch das Rösten passiert.

Verwendet werden kann das Mehl zum Andicken von Suppen oder Sossen, in Joghurt gemischt, mit kalter oder warmer Milch.

Die Ziegenhirten haben ihn mit Wasser oder Ziegenmilch vermischt in einem Ziegenledersäckchen geknetet. Er kommt dann wie ein Laib Brot heraus (1).

Er kann mit Wasser oder Olivenöl oder auch Frischkäse zu Klössen, Laiben, Pasten, Fladen verknetet und kalt oder warm als Beilage zu Gemüse oder auch so gegessen werden (4).

„Gofio wurde im Zuge der Ökowelle wieder entdeckt, denn er enthält außer dem zugesetzten Meersalz keinerlei Konservierungs- und Farbstoffe, ist reich an Vitaminen, Proteinen und Mineralien und zudem noch leicht bekömmlich“(5).

Quellen:(1) http://www.sonneninsel-teneriffa.de/blog/gofio-canario/(2) http://www.insel-la-gomera.de/gofio.htm(3) http://www.insel-la-gomera.de/molina.htm(4) http://de.wikipedia.org/wiki/Gofio(5) http://www.kanarische-lebensart.net/gofio/gofio.html(6) http://www.teneriffas-kueche.de/gofio_geschichte.html(7) http://www.effilee.de/wissen/Gofio%20.html




Das ist Gofio aus Mais aufbewahrt im Glas.



Hier drei Mal Gofio aus Weizen




Und so ist er in jedem Supemarkt bei den Mehlen zu finden.

aktuelles Wetter

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Temperatur: Minimum 19,6°C; Maximum 28,1°C; jetzt 20,4°C
Niederschlag der letzten 24 h 0 mm
Relative Luftfeuchte aktuell 74%
Luftdruck aktuell 992 hPa (Hektopascal)
Wind im Moment: 7,2 km/h

Seit gestern verändert sich das Wetter ein bischen. Es gibt wieder fast sternenklare Nächte und morgens noch keine perfekten aber immerhin schon deutlich erkennbare Sonnenaufgänge. Also die Bewölkung hat insgesamt abgenommen, daher wird es Nachts auch etwas kühler, der Wind hat abgenommen und die Sonnenscheindauer hat zugenommen.
Am morgendlichen Sternenhimmel sind schon die Sternbilder des Herbst- und Wintersternhimmels zu erkennen mit dem Orion (Jäger) und seinen zwei Hunden. Kastor und Pollux die Zwillinge folgen ihm und der Stier mit den Plejaden geht ihm voran.
Die Kassiopeia (das W) ist die ganze Nacht über zu sehen in der Milchstrasse ebenso wie der Schwan. Hier sieht man am Abendhimmel auch die Krone, die in Mitteleuropa sonst nie zu erkennen ist.
Und es gibt immernoch vereinzelte Sternschnuppen.
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28 August 2008

aktuelles Wetter

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Temperatur: Minimum 20,5°C; Maximum 26,2°C; jetzt 21,5°C
Niederschlag der letzten 24 h 0 mm
Relative Luftfeuchte aktuell 63%
Luftdruck aktuell 989 hPa (Hektopascal)
Wind im Moment: 9,7 km/h

Zur Abwechslung mal wieder einen Wetterbericht. Es hat sich aber nichts geändert. Seit etwa 5 Wochen nahezu unveränderte Temperaturen, mal mehr, mal weniger Sonne, mal mehr, mal weniger Wind. Heute war es etwas kühler mit etwas mehr Sonne schon vom Vormittag an und erst vom Mittag an windiger.

27 August 2008

Biodiversität

especially for Neftalí
sorry not in english or spanish

Wie in dem anderen Post über Biodiversität schon geschrieben, gibt es einmal die beschriebene Anlage, um Kulturpflanzen zu erhalten und zum anderen eine Anlage, um einheimische Wildpflanzen (endemische Flora) zu erhalten. Über diese kommt jetzt hier der Bericht.




Die Anlage (vivero la isla) befindet sich in der Gemeinde Puntallana ca. 12 km nördlich der Hauptstadt. Vivero heisst eigentlich Baumschule.
In Puntallan findet sich der erste Wegweiser auf diese Anlage (Bild leider etwas unscharf).



Wegweiser in der Mitte.

Folgt man dann der Strasse bergab, kommt man zuerst an der Bananenpackerei vorbei, die ich neulich beschrieben habe. Zwei Kurven weiter bergab kommt dann der nächste Wegweiser.



Der zweite Wegweiser.



Gleich nach dem Wegweiser geht es hier links rein und den Berg hoch.


Da sieht man am Ende der Strasse schon das Tor.



Das ist die Anlage von vorne. Die Häuschen auf der linken Seite enthalten WC, Pausenraum, Geräteräume und anderes, was nicht sichtbar war.



Hier werden die Pflanzen gesät und zu Jungpflanzen herangezogen. Im Bild die Kanarische Kiefer.

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Nach der Anzucht werden die Pflanzen getopft und kommen ins Freiland. Diese Beete sind mit Bewässerung versehen und können mit Folie abgedeckt werden (Die Drahtbogen sind noch zu sehen). Links die etwas grösseren Kanarischen Kiefern, rechts der Drachenbaum als Jungpflanze.


Dann gibt es noch einige grosse Pflanzen in grossen Töpfen. Hier die Kanarische Palme.
Die Pflanzen werden kostenlos abgegeben. Man muss ein Blatt auf dem die Zahl Pflanzen und die eigenen Adresse stehen unterschreiben. Wie die Bedingungen für die Abgabe sind, ob das zu jeder Zeit erfolgt, ob die Hauptmenge in den eigenen Bereich von Bepflanzungen von Aussichtspunken oder so geht, habe ich leider nicht herausfinden können, weil mein Spanisch zu schlecht ist.



Hier ist die Anlage von der Rückseite gesehen. Ganz hinten im linken Bild ahnt man noch die Häuschen am Eingang. Dann folgt ein Schuppen mit Anzuchterde, in dem getopft wird, dann kommen die Anzuchtgewächshäuser. Auf dem rechen Bild sieht man einen Teil der Beete, in denen die getopften Pflanzen stehen. (Fotos, die so aussehen, als ob es gleich ein Gewitter gibt, bekommt man hin, wenn man die Kamera den Himmel als Beleuchtungsmassstab nehmen lässt).

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26 August 2008

3. Nebenübung, Gelassenheit

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Aus gegebenem Anlass (bei den egoisten gibt es einen Text zu Aletheia), schreibe ich nun doch noch etwas zu den Nebenübungen. Es wurden bisher die ersten beiden, die Gedankenkontrolle und die Willensübung behandelt. Alle Nebenübungen beschäftigen sich eigentlich damit, Bewusstsein bzw. Aufmerksamkeit in das bzw. auf das eigene Seelenleben zu richten (Früher hätte man gesagt, das Seelenleben zu Beherrschen. Diese Wortwahl kann in meinen Augen aber zu falschen Schlußfolgerungen führen).

Äusserungen der Seele: denken, wollen und fühlen.

Die Nebenübungen 3-5 befassen sich mit dem Bereich des Fühlens.

Die 3. Nebenübung ist die sog. Gelassenheitsübung. In " Die Geheimwissenschaft im Umriss", GA 13, S. 322 f findet man als Beschreibung der Übung sinngemäss Folgendes. Der Übende solle "Beherrscher" des Ausdrucks von Gefühlen also z. B. Freude werden. Geübt werden soll, sowohl auf spontanen Ausdruck zu verzichten, wenn man zu spontanem Ausdruck neigt, als auch spontanen Ausdruck verleihen, wenn man das normal nicht tut oder kann.

Geübt werden soll quasi den ganzen Tag über bei jeder sich bietenden Gelegenheit.

Na das ist nicht hinzubekommen. Man kann die Übung im Bewusstsein haben und dann, wenn es gerade passt, oder man daran denkt, üben bzw beobachten, was bei einem passiert. Es gilt hier dasselbe wie für alle Übungen, man nehme nicht die grossen Gelegenheiten und Gefühle sondern die kleinen unauffälligen, wie z.B. sich die Zehe anstossen, von einer Kaktee piksen lassen, beim Putzen mit dem Kopf gegen einen Schrank kommen oder so.

Was kann man beim Üben beobachten?
Man schneidet sich aus Versehen in den Finger und schreit "aua". Wenn man in dem Fall einmal darauf verzichtet, "aua" zu schreien, kann man beobachten, wozu das aua-Schreien dient. Es dient unter anderem dazu, sich des Schmerzes nicht bewusst zu werden, diesen zu überspielen durch die Aktivität, also quasi nicht zu fühlen.
Wenn man sich dann einmal auf das Fühlen einlässt, kann man auch unterschiedliches beobachten. Zuerst kann man feststellen, dass man auf allen "Ausdruck des Gefühls" problemlos verzichten kann, da man ja mit fühlen beschäftigt ist. Dann kann man feststellen, dass sich das Gefühl auf einen eingegrenzten Bereich lokalisieren lässt und z. B. gar nicht soo dramatisch ist, wie erwartet, oder das es ausstrahlt oder aber......
Das gilt übrigens nicht nur für Unlust- und Schmerzgefühle.
Bei den Lust- und Freudegefühlen kann man zügig merken, wo im Körper die Blockaden sitzen.
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24 August 2008

aktuelles Wetter

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Temperatur: Minimum 20,1°C; Maximum 27,1°C; jetzt 21,8°C
Niederschlag der letzten 24 h 0 mm
Relative Luftfeuchte aktuell 71%
Luftdruck aktuell 989 hPa (Hektopascal)
Wind im Moment: 9,7 km/h

Das Wetter ist unverändert. Morgens mal länger bedeckt oder weniger bedeckt, danach sonnig, Dunst im Hintergrund und unverändert windig.


Jetzt gibt es hier von mir erst einmal eine Pause incl. Pause bei Blogrundgängen. Ich habe zwar noch Material und Ideen aber festgestellt, wenn ich morgen nicht mit einem quasi normalen Arbeitstag beginne, komme ich Schwierigkeiten, alles, was nötig ist, noch zu erledigen.
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22 August 2008

Santa Cruz de La Palma

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Heute gibt es einen kurzen Text über Läden und ähnliches in Santa Cruz. In dem Post über die Strassen kann man ja schon sehen, dass die Häuser hoch und die Strassen schmal sind. Das hat den Vorteil, dass bei sonnigem, warmen Wetter immer ein kühles Lüftchen durch die Gassen weht und die Häuser soviel Schatten spenden, dass man in einer relativ schattigen, kühlen Atmosphäre einkaufen kann.
Auf der Westseite gibt es eine Metropole Los LLanos, die zum Einkaufen und Shopping gut geeignet ist. Wenn man dort zum ersten Mal hinkommt, dann ist sie einem angenehmer als Stanta Cruz, denn der Einkaufsbereich ist quasi mitteleuropäisch mit breiten Strassen und relativ niedrigen Häusern und breiten Geschäften, d.h. solchen mit gut einsehbaren Fensterfronten. Wenn man dann aber an einem warmen Sommertag dort zum Einkaufen oder Bummeln geht, dann lernt man die schmalen, hohen, schattigen Gassen der Hautpstadt zu schätzen, denn in Los Llanos prallt die Sonne ohne Windhauch gnadenlos auf die Bummelanten.

In Santa Cruz hat die Bauweise zur Folge, dass die Läden zur Strasse hin quasi fast nur eine Eingangstür haben, vielleicht noch ein schmales Schaufenster, aber eher ist die offenstehende Eingangstür Schaufenster. Die Läden erstrecken sich dann lang und schmal in die Tiefe des Raumes und kommen manchmal mit einer Türe auf der anderen Gasse wieder heraus.
Drinnen sind sie hoch und vollgestopft. Die grössten Köstlichkeiten oft in irgend welchen hinteren Räumen, so dass man dort nahezu eigentlich nur einkaufen kann, wenn man wenigstens bruchstückhaft auf Spanisch weiss, wie das Teil heisst, was man sucht.
Es ist ein bischen wie früher bei uns in den Tante Emma Läden. Für die Einheimischen gehört zum Einkaufen auch ganz wesentlich dazu, dass des Langen und Breiten geschwatzt wird. Also Einkaufen ist ein soziales Geschehen. Wer da nur mal eben schnell ein Paket Cemento blanco will, ist am falschen Platz.
Allerdings lernt man diese Art des Einkaufs schnell wieder schätzen und die Zeit bekommt eine andere Qualität. Da steht auch keiner und drängelt oder ist unruhig beim Warten, sondern es wird munter miteinander geredet.




Hier kommt jetzt ein Beispiel eines solchen Ladens. Eine Ferreteria ist hautpsächlich das, was man als Eisenwarenladen bezeichnet. Aber eigentlich von dem, was man dort bekommen kann, ist sie ein Baumarkt in Miniaturformat.Das besonders schöne, es gibt die Teile noch einzeln und nicht immer in diesen Fertigpacks zu 50 Stk., wenn man nur zwei braucht. Der Besitzer nimmt sich die Zeit, einen zu beraten.

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Links sieht man die linke Seite des Ladens. Da stehen Besen, Leitern und hinten neben den Leitern geht es in die Tiefe des Raumes, in die man als Kunde nur kommt, wenn man sich partout nicht verständlich machen kann. Das Bild rechts zeigt den restlichen Laden vorne. Da stehen die Kunden an der Theke. Der Besitzer hinter der Theke (als er sah, dass ich fotografierte, hat er direkt posiert, leider hatte ich da das Foto schon) und hinter dem Besitzer an der Wand ein Schrank mit einzelnen Fächern voll der schönsten Dinge bis oben unter das Dach. Eimer, Tiegel und Töpfe hängen dann noch von der Decke.




Hier kommt mein Zeitungsladen. Es ist vom Sortiment her eigentlich ein Schreibwarenladen. Man sieht die schmale Tür, in der sich die Kunden drängeln und hier kann man die Tiefe des Raumes noch ahnen. Oben drüber hinter dem offenen Fenster ist ein Buchhandel, der noch zu dem Laden gehört und über eine schmale Stiege links vom Eingang zu erreichen ist.

Und jetzt kommt zum Schluss noch ein etwas dunkler Blick in das Innere des Rathauses.
Sowohl das Innere des Rathauses als auch das Innere einiger Kirchen (die fotografiere ich allerdings nicht von Innen) sind gekennzeichnet durch Holzkassettendecken als auch durch Malerei an den Wänden von Flämischen? Niederländischen? Künstlern des 16. und 17. Jahrhunderts. Im 16. und 17 Jahrhundert gab es einen erfolgreichen Handel zwischen der Insel und den Niederlanden.



Hier das Kassettendeck im Treppenhaus des Rathauses (Bild durch anklicken vergössern, dann ist ein bischen was zu sehen).


Und hier das Treppenhaus, links Blick von unten die Treppe hoch, das ist ein Wandgemälde, rechts ein Blick auf die rechts nach oben gehende Treppe mit dem Wandgemälde im Hintergrund.

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aktuelles Wetter

So nun kommt das Wetter von heute. Eigentlich könnte ich die Woche immer in einem Bericht zusammenfassen, sowenig ändert sich im Augenblick.

Temperatur: Minimum 19,8°C; Maximum 28,3°C; jetzt 21,5°C
Niederschlag der letzten 24 h 0 mm
Relative Luftfeuchte aktuell 75%
Luftdruck aktuell 991 hPa (Hektopascal)
Wind im Moment: 6,1 km/h

Kennzeichen für heute war : wenig Wolken, fast den ganzen Tag Sonnenschein und den üblichen Wind. Im Moment ist es gerade etwas ruhiger beim Wind.

aktuelles Wetter vom 21. August 2008

Hier kommt noch mal das Wetter von gestern.
Das kommt dabei heraus, wenn man etwas verändern will, ohne zu wissen wie.


Temperatur: Minimum 20,5°C; Maximum 28,8°C; jetzt 24°C
Niederschlag der letzten 24 h 0 mm
Relative Luftfeuchte aktuell 71%
Luftdruck aktuell 991 hPa (Hektopascal)
Wind im Moment: 9,7 km/h

Das Wetter heute war wie das gestern;-) Es gab nur zwei Unterschiede. Die Bewölkung wich gegen Mittag dem Sonnenschein bis eben und mit der Sonne kam der Wind oder umgekehrt. Der Wechsel von heissen und kalten Winden war wie gestern auch.

21 August 2008

Biodiversität

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Die Flora der Kanarischen Insel genauso wie die Flora der Inseln Makronesiens (Kanaren, Kapverden, Madeira, Azoren) hat durch die lange isolierte Existenz auf den Inseln eine eigene Entwicklung durchgemacht, so dass es auf diesen Inseln nun eine Flora gibt, die es sonst nirgends gibt oder geben wird. Der Fachbegriff dafür ist endemische Flora. Diese besondere Entwicklung ist der jahrhundertelangen Abgeschiedenheit auf den Inseln mit ihren besonderen Standortbedingungen und ohne genetischen Austausch zu verdanken.
Inzwischen ist durch den modernen Reise- und Handelsverkehr die Abgeschiedenheit nicht mehr gegeben und so passiert hier auch, was auch z. B. in Deutschland passiert, dass sog. Neubürger einwandern, die dann unter den hiesigen Bedingungen so gut wachsen, dass sie die Einheimischen verdrängen. Was in Deutschland z.b. das Kanadische Berufkraut oder seit neuestem die Beifussambrosie sind, sind hier z.b. das Penisetum, ein Ziergras.
Was den Wildpflanzen passiert, passiert den Kulturpflanzen auch. Durch die Globalisierung der Märkte und damit der Anbaumethoden und damit der Arten, die mit diesen Anbaumethoden höchste Erträge liefern, werden einheimische Kultursorten und- arten verdrängt und gehen so als genetisches Potential unwiderbringlich verloren.
So gibt es nicht nur in Deutschland eine Artenschutz (Biodiversitäts-)diskussion, Genbanken in denen Saatgut alter Landsorten aufbewahrt werden, sondern es gibt dasgleiche auch auf den Kanaren.
So fand ich in diesem Sommer auf Anregung meiner Nachbarn hier zwei Zentren, die sich den Arterhalt der endemischen Flora La Palmas auf die Fahnen geschrieben haben. Die eine der Kulturarten, die andere der Wildarten.
Hier wird jetzt das Zentrum zum Erhalt der Kulturarten vorgestellt. Es hatte den Vorteil, das ich bei meinem Besuch einen jungen, gut ausgebildeten Mitarbeiter traf, der perfekt Englisch sprach und sich die Zeit nahm, mir ihre ganze Arbeit zu zeigen und zu erklären.
Es ist bewundernswert mit welchen einfachen Mitteln hier diese Arbeit geleistet wird. Man muss dabei ja bedenken, dass La Palma eigentlich eine arme Insel ist.


Hier ist der Eingang mit der entsprechenden Ankündigung.



Das ist die Anlage von der Rückseite fotografiert. Rechts die Schattenanlagen zur Kultivierung der Obstbäume davor ein gut abgedeckter Haufen mit Anzuchtsubstrat. Links nahezu nicht im Bild eine Reihe flacher Gebäude in denen ein Arbeitsraum mit PC´s und Internetanbindung ist, ein Raum für Arbeitsgeräte, ein Raum mit Klimaschränken für die Saatgutlagerung, Trockenschrank, Waage, Mikrowelle und alles, was zur sorgfältigen Saatgutvorbereitung nötig ist. Eine Art Gewächshaus mit Tischen, auf denen einerseits Früchte getrocknet werden können aber auch Jungpflanzen angezogen werden können. Am Ende ein luftiger aber überdachter Raum zur warmen, geschützten Lagerung. Also für alle Anforderungen des Pflanzenmaterials die notwendigen Bedingungen.


Hier ein Blick in das Innere des schattierten Baumanzuchtbereichs. Hier werden die verschiedensten Obstbäume erhalten, wie Feigenarten, Apfelarten, Birnenarten und einige, die ich nicht kannte.



Hier ist das Gewächshaus zum Trocknen der Ernte oder Anzucht von Jungpflanzen . Im Moment werden Paprika getrocknet und hinten eine Art Kalebasse.




In dem luftigen Schuppen entdeckte ich kistenweise Sprossteile von Kakteen. In jeder Kiste eine andere Art. Dass die sich so gut trocken halten, hatte ich auch noch nicht gewusst.



In einem anderen Raum gab es kistenweise gerade geernteten Knoblauch, der schon gereinigt und getrocknet war und bereit wieder gepflanzt zu werden. In jeder Kiste eine andere Art, kaum vorstellbar die Vielfalt.




Hier ist das Herzstück für die Aufbewahrung des Saatgutes. Eine Klimakammer mit regulierbaren Klimabedingungen. Sie halten das Saatgut bei 4 ° C, da sie es nicht soweit heruntertrocknen können, um es bei kälteren Temperaturen aufbewahren zu können. In einer zweiten Klimakammer waren Kartoffeln gelagert. Dort waren die Temperaturen den Kartoffeln angepasst etwas wärmer. Solche niedlichen Kartoffeln hatte ich noch nie gesehen, rote Schale jede Knolle einen knappen Durchmesser von ca 2 cm. Es war nicht unsere Speisekartoffel (Solanum tuberosum ssp. tuberosum) sondern Solanum tuberosum ssp. andigena.


Und hier unten in dem Saatgutlagerraum der Surplus, also Weizensaatgut, welches das Zentrum nicht selber brauchte, sondern welches quasi übrig war.
Was man noch sieht rechts unten die Flaschen mit den blauen Verschlüssen, das sind die hier üblichen Wasserflaschen mit 5 l einheimischem Wasser, welche nach Verbrauch des Wassers für alles andere auch gut geeignet sind.



Hier ist am Ende der Anlage noch eine Freifläche, auf der man hinten schon die abgeräumten Felder sieht und vorne noch alles wächst.
Das Zentrum erhält die Arten also hautpsächlich durch Anbau auf eigenen Flächen, die in verschiedenen Höhenlagen verstreut liegen. Sie haben nur 4 Mitarbeiter für alle Arbeit. Sie tauschen Arten mit den anderen makronesischen Inseln und Informationen mit internationalen Universitäten und Gesellschaften, so dass sie z. B. auch DNA Analysen ihrer Arten bekommen können. Da es bei dem Anbau und der Anzucht ab und an einen Überschuss an Ertrag oder angewachsenen Jungpflanzen gibt, gibt das Zentrum diesen Überschuss an Landwirte und Gärtner ab, notiert, wer was bekommt und der Empfänger unterschreibt, dass das Zentrum bei ihm wieder holen kann, wenn es nötig sein sollte. Also in kleinem Massstab ein Erhalt on farm.


20 August 2008

Santa Cruz de La Palma

Balkone
Die aussen an den Häusern befindlichen Holzbalkone sind ein sogenanntes "Muss" für jeden Touristen. Es ist eine Besonderheit La Palmas. Sie sind am schönsten und zahlreichsten an der Avenida Maritima. Diese Balkone sind in jedem Touristenführer abgebildet und so stehen dann dort die Touristen und fotografieren sie. (Sollte ich noch an einen Touristenführer herankommen und mehr Info´s über die Balkone finden, wird das dann hier eingefügt).





Hier die ganze Pracht an der Avenida Maritima



So können sie aber auch aussehen. Diese Häuser sind ganz offenbar unbewohnt. Im linken Bild (anklikken zum Vergrössern) sieht man noch die Topfhalter am oberen Balkon. Im rechten Bild ist nicht nur Wand und Tür eher verrottet. Man muss auch bedenken, dass diese Häuserseite immer Sonne, Wind, Wetter, Sturm und Regen ausgesetzt ist. Das Klima zehrt an den Einrichtungen stärker als in Mitteleuropa. Man kann z. B. zusehen wie das Plastik seine Farbe verliert, brüchig wird und kaputt geht. Holz muss regelmässig gestrichen werden, um sich einigermassen zu erhalten.




Und hier noch ein gepflegtes Prachtexemplar zum Abschluss.
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aktuelles Wetter

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Temperatur: Minimum 20,5°C; Maximum 27,1°C; jetzt 22,2°C
Niederschlag der letzten 24 h 0 mm
Relative Luftfeuchte aktuell 71%
Luftdruck aktuell 990 hPa (Hektopascal)
Wind im Moment: 6,1 km/h

Das Wetter bleibt einigermassen konstant. Heute morgen war wenig Bewölkung und relativ wenig Wind. Dann nahm die Bewölkung zu und es war fast den ganzen restlichen Tag bedeckter Himmel. Der Wind blies deutlich weniger als in den vergangenen Tagen. Ab und an kam aber eine Art kleiner Sturm auf. Z. T. blies heisser Wind, dann wieder kühler Wind. Vermutlich ist die Luft der oberen Luftschichten heiss und ab und an kam der heisse Wind hier herunter.

19 August 2008

Bananen

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Da mir das heute gerade über den Weg lief, kommt hier das Ende der Bananenproduktion. Ob ich dann noch einmal über den Anbau also den Beginn schreibe, wird sich zeigen. Auf dem Weg in die Baumschule kam ich in einer sogenannten Bananenpackerei vorbei, durfte mich dort frei bewegen und fotografieren und bekam eine reife "Hand" Bananen geschenkt.




Der Bananenanbau ist für die Landwirtschaft La Palmas von grosser wirtschaftlicher Bedeutung, solange es EU Subventionen gibt (siehe dazu auch die vielen Text bei la palma aktuell). Die Bananen werden von hier auf das spanische Festland geliefert, kommen also nicht bis Mitteleuropa. Das Ende der Subventionen ist in Sicht, aber noch keine Alternative für die Landwirtschaft. Das Bild hier oben zeigt ein so inseltypisches Anbaugebiet der Bananen. Die weisse Netzabdeckung ist ein Windschutz, den sich nur die Wohlhabenderen leisten.




Das ist an der Bananenpackerei. Es kommt ein Kleinlaster (Pickup), der auf der Ladefläche Plastiksäcke (Big Bags) mit den Bananentrauben hat. Die Bananen werden grün geerntet.



Vom Kleinlaster kommen die Plastiksäcke mit den Bananen in eine Art Container vor der Packerei. Man sieht hier rechts im Bild den Stiel mit den unten daran hängenden Bananen.



Soetwas findet sich dann auch darunter aber selten. Das ist für den Abfall, reif, angefressen, aufgeplatzt.



Die Container werden mit einem Gabelstapler in die Halle gefahren und dort abgesetzt und entladen. Hier sieht man einen Container aus dem die Bananentrauben herausgenommen werden und jede einzeln an einen Haken unter einer Transportschiene aufgehängt werden.



So hängen sie und werden durch den Raum transportiert.



Links eine einzelne Traube in ihrer ganzen Schönheit, rechts der Knabe wollte unbedingt mit aufs Bild, also tat ich ihm den gefallen.




An der nächsten Station werden jetzt die Trauben in sog. "Hände" geschnitten. Der Mann links schneidet von der Traube immer Stücke mit mehreren Bananen ab und gibt sie anschliessend in diese Wasserbottiche zum Säubern.



Aus den Wasserbottichen kommen sie am anderen Ende auf solche Tabletts zum Trocknen. Zu Beginn steht da eine Frau (nicht im Bild), die Schlechte heraussortiert. Nach dem Trocknen werden die Hände in die oben sichtbaren Kartons verpackt, automatisch, dabei wird noch einmal Ausschuss heraussortiert. (Da ich gerade in der Pause kam, ist mir der Teil aufnahmemässig entgangen).


So sehen die Kartons aus, in denen die Bananen dann verschickt werden. Das ist wie in einer deutschen Molkerei, je nach Lieferweg und Auftraggeber, gibt es eine andere Kiste.
Normal können Bananen problemlos grün geerntet, dann kühl gelagert und am Verkaufsort mit Ethylen nachgereift werden, bevor sie verkauft werden. So wird das in Deutschland auf z. B. den Grossmärkten gemacht. Bei den palmerischen Bananen vermute ich, dass sie so transportiert werden, durch die höheren Temperaturen reifen und dann reif auf den spanischen Markt kommen. Hier grün eingekaufte Bananen sind in kürzester Zeit reif bis überreif. Also die reife Hand, die ich heute bekam, habe ich geteilt und die andere Hälfte verschenkt, da ich sie vor endgültiger Reife nicht hätte aufessen können.
Die hiesigen Bananen sind eine andere Sorte als die, die wir in Mitteleuropa gewohnt sind, sie sind nur halb so gross, sind innen eher mit einem rötlichen Schimmer, nicht so weiss, wie die, die wir kennen, und haben ein sehr feines Aroma sowohl als Duft in der Wohnung als auch im Geschmack.


Hier wird der leere Container mit dem Gabelstapler wieder aus der Halle heraustransportiert. Im Hintergrund sieht man den LKW, der die vollen Kartons abtransportiert.
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